Ich habe Marshall Rosenberg 2007 in Berlin kennengelernt. Es war seine Reaktion auf eine Kritik aus dem Publikum, die mich damals fesselte. Marshall nahm die Kritik zu sich und reagierte empathisch darauf. Er versuchte herauszufinden, welche Bedürfnisse beim Gegenüber nicht erfüllt waren. Für mich lag ein Zauber in dieser Art von Kommunikation. Ich spürte den Frieden darin. Das wollte ich auch lernen.
So habe ich angefangen mich mit der gewaltfreien Kommunikation zu beschäftigen, ab 2014 Intensivausbildungen gemacht und 2017 mit dem Zertifizierungsweg begonnen.
Seit 2021 bin ich vom CNVC (Center of nonviolent Communication) zertifizierte Trainerin für gewaltfreie Kommunikation.
Ich habe am Ende meines Zertifizierungsprozesses ein GFK Buch gestaltet.
Hierin habe ich festgehalten, was für mich wichtige Themen in der gewaltfreien Kommunikation sind.
Ich habe durch die GFK viele Veränderungs- oder Bewusstwerdungsprozesse erlebt. Im Grunde waren es Loslassprozesse. Loslassen von Glaubenssätzen, Konditionierungen und von Geschichten, die meiner Liebe im Weg standen. Die Lücken die durch das Losgelassene entstanden, konnte ich peu à peu mit der Haltung der GFK füllen.
Wenn ich Unsicherheit erlebte, konnte ich mich an der Methode festhalten. Im Laufe des Weges mit der gewaltfreien Kommunikation hat sich die Haltung der GFK in mir verinnerlicht.
Heute kann ich sagen, dass mir die GFK den Rücken gestärkt hat und mein Leben um viele Herzensverbindungen reicher geworden ist.
Anschliessend einige Auszüge aus meinem GFK Buch:
Der Weg beginnt mit vier den Schritten, mit der Methode der GFK.
Wer sich auf die daraus entstehende Haltung der gewaltfreien Kommunikation einlässt, erlebt wie effektiv die GFK ist. Konflikte verlieren ihre Bedrohlichkeit und scheinbar unlösbare Situationen fangen an sich zu verändern oder gar zu lösen.
Der Schlüssel hierbei ist das Mitgefühl.
Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln, für die eigene Wut, alle herausfordernden Gefühle und für die eigenen Bedürfnisse.
"All sein Lachen und all seine Tränen zu weinen" ist, was Marshall als lebendig sein verstand.
Sich dem Leben gegenüber zu öffnen heisst, sein Herz zu öffnen für die Schönheit , aber auch für die Gewalt die von Menschen ausgeht.
Marshall sagte, dass die gewaltfreie Kommunikation uns zurück zu unserer einfühlsamen Natur führt.
Ich habe es in der tieferen Auseinandersetzung mit der GFK tatsächlich so erlebt. Ich spürte, dass es darum geht, Konditionierungen und Geschichten loszulassen und wieder in einen Frieden zu kommen, der mit unserem Ursprung zu tun hat.
Von diesem Ort aus, lassen sich Konflikte besser lösen und wir können das JA in uns finden und spüren.
In verschiedenen Studien konnte aufgezeigt werden, dass Menschen, die eine Lebenszufriedenheit angaben, die waren, die ihre Verletzlichkeit zulassen und diese in ihr Leben integrieren.
Wenn wir mit unseren Gefühlen verbunden sind und auch für die unangenehmen Gefühle Verantwortung übernehmen ohne Schuld nach aussen zu weisen, können alle Gefühle Teil unseres Selbstausdrucks werden.
"Eine einfühlsame Haltung ist nicht einfach immer da, sondern entsteht immer wieder, wenn wir gut für uns sorgen und uns selbst nähren." (Marshall Rosenberg)
Selbstempathie ist ein Schlüssel, um mit sich selbst und dadurch auch mit anderen Menschen liebevolle und bereichernde Beziehungen zu leben.
Wenn uns z.B. etwas triggert, hat es meist damit zu tun, dass ein alter Schmerz in uns berührt wird. Die 4 Schritte der GFK unterstützen uns darin, uns zu klären und mit uns selbst empathisch zu sein.
Wie oft erzählen wir uns Geschichten, anstatt auf das, was in uns lebendig ist, zu hören und zu vertrauen. Nämlich auf unsere Gefühle und Bedürfnisse, sowie auf unsere Körperreaktionen.
Unseren Atem und Körper nehmen wir immer im Hier und Jetzt wahr. Seinen Reaktionen und unseren Gefühlen und Bedürfnissen zu lauschen bringt uns in die Selbstverbindung.
Unsere Gedanken projizieren oft Vergangenes. Es sind unsere Konditionierungen, die in uns ein Gedankenkarussell und Verwirrung auslösen können.
Mit der gewaltfreien Kommunikation können wir lernen, im Hier und Jetzt zu sein und für uns zu sorgen, anstelle in Gedanken und Geschichten zu verfallen.
Wenn wir mit uns selbst verbunden sind, können wir viel besser mit dem umgehen, was uns das Leben zeigt. Wir werden sicherer und entwickeln mehr Vertrauen.
Wir gelangen zu mehr Selbstwirksamkeit und Selbstermächtigung.
In der gewaltfreien Kommunikation geht es nicht darum NETT zu sein, sondern ECHT.
Die gewaltfreie Kommunikation macht uns auch nicht zu JA Sagern.
Und.....wir gehen Konflikten nicht aus dem Weg.
Sondern...
Wir werden authentischer.
Wir lernen uns zu zeigen mit dem was ist. Wir stehen für unsere Gefühle und Bedürfnisse ein und kommunizieren sie.
Mit der Bitte übernehmen wir Verantwortung für uns. Wir fragen konkret, z.B. ob jemand etwas für uns tun kann. Wir gehen in die Handlung.
Eine Bitte erkennen wir daran, dass unser Gegenüber NEIN sagen kann ohne dass wir nicht einverstanden oder gar gekränkt sind.
Wie oft bitten wir um etwas und merken gar nicht, dass dahinter eine Forderung steckt.
Wenn wir ein NEIN hören und uns unser Bedürfnis weiterhin wichtig ist, versuchen wir gemeinsame Lösungen mit unserem Gegenüber zu finden.
sind die Symboltiere in der GFK.
Das Symbolbild des Wolfes deutet auf unsere Wolfssprache hin. Hiermit ist gemeint, dass wir dazu neigen Etiketten aufzukleben, zu verurteilen und Schuld nach aussen zu projizieren. Zudem geben wir uns die Schuld für unser Handeln. All diese Verhaltensweisen führen in die Trennung. Die Trennung gegenüber anderen oder in uns selbst.
Im "Wolfsfell" zu stecken macht uns aber auch menschlich. Wir können und sollen nicht ablegen zu urteilen, Schuld zu erleben..., sondern vielmehr einen bewussten Umgang damit finden. So können wir nach erlebter Trennung wieder zurück in die Verbindung finden.
Das Symbolbild der Giraffe lehrt uns emphatisch zu sein, uns mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen zu verbinden. Das heisst aber nicht, dass die Giraffe immer eine Nette ist. Wenn sie z.B. nicht gehört wird, kann sie einen ziemlichen Giraffenschrei loslassen. Das Symbolbild der Giraffe kommt unserer einfühlsamen Natur am nächsten.
Ich drücke mich gerne kreativ aus, da mich Worte oftmals begrenzen.
Ich sehe eine grosse Chance darin die GFK mit der Kreativität zu verbinden.
Z.B. wenn ich an Gefühle nicht bewusst herankomme, kann mir die Kreativität dazu dienen sie beim Werken zu entdecken oder sie durch das Werk gespiegelt zu erleben. Der kreative Prozess klärt mich und weitet Räume in mir mit denen ich weiter arbeiten kann.
Zudem finde ich es sinnvoll Prozesse in Seelenbüchern zu bearbeiten bzw. abzulegen. Ich kann dann viel besser verstehen was mich bewegt und dieses verarbeiten.
Dankbarkeit zu kultivieren macht mich zufrieden und glücklich.
Ich bin dankbar, dass ich Marshall Rosenberg begegnet bin und ich bin dankbar für alles, was ich durch die GFK lernen durfte und weiterhin lernen darf.
Ich sage oft, dass mir die GFK den Rücken gestärkt hat. Damit meine ich, dass ich, wenn ich mit mir verbunden bin, ganz anders auf das Leben reagieren kann. Ich bin mehr verwurzelt und stehe zu mir und meinen Bedürfnissen.